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Vier Tage im Zeichen der ZfP 4.0

Im Oktober 2022 hieß es bereits zum zweiten Mal „Welcome to the World of NDE 4.0“.

Nach dem Erfolg der ersten internationalen Konferenz für NDE 4.0, die im April 2021 pandemiebedingt rein virtuell stattfand, organisierte die DGZfP vom 24. bis 27. Oktober 2022 die zweite internationale ZfP 4.0-Konferenz, für die ZfP-Expert*innen aus aller Welt in Berlin zusammenkamen.

Eine der größten und wertvollsten Datenquellen der Industrie 4.0 ist die Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP). Innovative Technologien wie künstliche Intelligenz, Big Data oder Augmented Reality ermöglichen es, die Daten auszuwerten und zu visualisieren. Blockchains erlauben eine änderungssichere Speicherung und Rückverfolgbarkeit der Daten und 5G die von der Industrie 4.0 benötigten drahtlosen Verbindungen.

ZfP 4.0, die Konfluenz der Technologien aus dem Umfeld von Industrie 4.0 mit der Zerstörungsfreien Prüfung, stellt sich daher als wegbereitend für die Zukunft der ZfP heraus.

67 Vorträge und neue Konferenzformate in Berlin

Die mehr als 100 Teilnehmenden erwartete ein breites Spektrum an Themen und Formaten: In 16 Sessions wurden 67 Vorträge zu Themen von Künstlicher Intelligenz über Datenformate bis zu Leadership 4.0. präsentiert. Viele Vorträge waren sehr forschungsnah und beinhalteten häufig die Themen Zuverlässigkeit und POD (Probability of Detection).

Für mehr Abwechslung wurden neue Konferenzformate ausprobiert. Es waren Keynote-Speaker aus den Bereichen Industrie 4.0, TIC (Testing, Inspection and Certification) und Politik eingeladen und verschiedene Podiumsdiskussionen ergänzten das Vortragsprogramm. Ripi Singh und Johannes Vrana, beide Vorsitzende der Special Interest Group (SIG) für ZfP 4.0 des International Committee for Nondestructive-Testing (ICNDT), eröffneten die Konferenz mit einem Streitgespräch zu einigen Kernpunkten in Hinblick auf Industrie 4.0 und ZfP 4.0.

Podiumsdiskussion zur Zukunft der ZfP 4.0

Die Vortragenden der Keynote-Session diskutierten mit dem Publikum die Kernfrage, wie die vierte Revolution Wirklichkeit werden kann. In dieser von Dr. Thomas Wenzel (DGZfP) geleiteten Podiumsdiskussion war die klare Antwort, dass die größte Hürde zur digitalen Transformation eine Einstellungsfrage ist. Die digitale Transformation ist unabwendbar und wird umgesetzt werden müssen. Es gilt daher, für die Führungsebene von Firmen und Organisationen, diese darauf vorzubereiten. Sollte dies nicht gelingen, wird die Zukunft von anderen gestaltet.

Verleihung des Kurzweil Award for High Impact in NDE 4.0

Während der Konferenz wurde das erste Mal der „Kurzweil Award for High Impact in NDE 4.0“ verliehen. Mit diesem Preis werden bis zu drei Personen für ihr Engagement in einem zentralen Themenfeld ausgezeichnet.

Prof. Dr. Norbert Meyendorf (Fraunhofer IKTS, Dresden) und Prof. Dr. Bernd Valeske (Fraunhofer IZFP, Saarbrücken) wurden für ihre zentrale (unabhängige) und engagierte Rolle beim Start und der Entwicklung des Fachgebiets ZfP 4.0 mit dem Preis geehrt.
 

Exkursion zum Leistungszentrum „Digitale Vernetzung“

Ein weiteres Highlight stellte die Exkursion zum Leistungszentrum »Digitale Vernetzung« der Fraunhofer Gesellschaft dar. Bei dieser Exkursion konnten die Teilnehmenden den Stand der Forschung und Entwicklung der vier Berliner Fraunhofer-Institute FOKUS, HHI, IPK und IZM erleben.

Nicht unerwartet, konnte der Leiter der Geschäftsstelle des Leistungszentrums wenig mit dem Begriff der Zerstörungsfreien Prüfung anfangen. In seiner Eröffnungsrede sagte er, dass keines der von ihm gezeigten Beispiele einen Bezug zur ZfP hätte.

Schon beim ersten Applikationsbeispiel seines Vortrags stellte die Datenbasis ein ZfP-Verfahren dar und dies wiederholte sich bei vielen Beispielen im Vortrag und auch bei einigen der Experimente beim Rundgang durch die Institute.

Der Welt außerhalb zeigen, was für eine wertvolle Datenquelle die zerstörungsfreien Prüfverfahren bieten

ZfP ist ein Nischenthema mit Fokus auf die Qualitätssicherung. Einige Forscher*innen und Anwender*innen außerhalb der ZfP Community verwenden die Verfahren der ZfP bereits als Datenquelle für Industrie 4.0-Applikationen.

Allerdings ist diesen meist nicht bewusst, dass es sich um ein ZfP-Verfahren handelt und wer passende Ansprechpartner*innen sein könnten.

Dies ist eine der größten Herausforderungen für die ZfP 4.0-Community: der Welt außerhalb der ZfP zu zeigen, was für eine wertvolle Datenquelle die verschiedenen Verfahren bieten.
Dr. Johannes Vrana

Sitzung der Special Interest Group (SIG) für ZfP 4.0

Diese noch sehr rudimentäre Interaktion zwischen ZfP und Industrie 4.0 bzw. digitaler Transformation war auch einer der Hauptkritikpunkte, die bei der Sitzung der SIG für ZfP 4.0 des ICNDT aufkam. Die SIG wurde 2020 gegründet und konnte sich am dritten Tag der Konferenz das erste Mal persönlich kennenlernen.

Während der Sitzung wurden die Keynote-Session, das Streitgespräch und die Podiumsdiskussionen positiv hervorgehoben – insbesondere, da sie eine Interaktion mit Vertretern außerhalb der ZfP-Community boten. Diese Interaktion soll zukünftig noch deutlich verstärkt werden. Zudem wurde festgehalten, dass für die kommende Konferenz deutlich mehr Vertreter*innen aus den Bereichen IT (Information Technology) und OT (Operational Technology) als Teilnehmende gewonnen werden sollten. Ebenso wurde angeregt, die Anzahl an Podiumsdiskussionen und Streitgesprächen zu erhöhen.

3. International Conference on NDE 4.0 2025 in Indien

Aufgrund der exzellenten Präsentation der Indian Society for Nondestructive Testing (ISNT) wird die dritte internationale Konferenz für ZfP 4.0 im Februar 2025 in Indien stattfinden. Bis dahin wird das Thema ZfP 4.0 auf den großen internationalen ZfP-Konferenzen weiter vorangetrieben.

Bis bald in der Welt der ZfP 4.0.

Dr. Johannes Vrana
Conference Chair

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