Tobias Kruse, Entwicklungsingenieur bei MMG und selbst Absolvent einer Schulung, lud die DGZfP-Mitarbeitenden aus dem Ausbildungszentrum Hamburg zu einem dreitägigen Praktikum ein. Mit großem Interesse reisten Uta Siedentopf, Ralph Fischer, Gunnar Morgenstern und Markus Zander nach Waren (Müritz), um die Herstellung von Schiffspropellern hautnah mitzuerleben – im Gepäck das Equipment für Sicht- (VT), Eindring- (PT) und Ultraschallprüfung (UT).
Einblicke in die Welt der Schiffspropeller
Bei MMG erhielten die Kolleg*innen einen umfassenden Einblick in den gesamten Herstellungsprozess eines Schiffspropellers – von der Anlieferung des Rohmaterials bis zur fertigen Komponente. Unter dem Aspekt der Qualitätsanforderungen an die einzelnen Bauteile in jedem Arbeitsschritt folgten Einblicke in die anschließende Bearbeitung der Bauteiloberflächen – ein Prozess, der von Laien sicherlich oft unterschätzt wird, der aber eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Qualität der Oberfläche einnimmt.
Besonders interessant war es, zu sehen, wie die einzelnen Teile geprüft und welche Verfahren der Zerstörungsfreien Prüfung (ZfP) angewandt werden – von manuell bis automatisiert.
Ein weiteres Highlight war die eigenständige Prüfung der Oberflächen eines Propellers. Die besonderen Werkstoffe und die großen Abmessungen stellten eine spannende Herausforderung dar. Die Hamburger Kolleg*innen konnten so erfahren, wie sich die ZfP in der Praxis von den üblichen Übungsobjekten in den Ausbildungszentren unterscheidet.
Ein Gewinn für die ZfP-Ausbildung
Das Praktikum bei MMG war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Die gewonnenen Erfahrungen werden in die Gestaltung der DGZfP-Schulungen einfließen.
Ein herzlicher Dank geht an Tobias Kruse und die MMG, für die praktischen Einblicke – von der Anfrage bis zur Auslieferung solcher Bauteile.
MMG – ein Pionier für nachhaltige Schifffahrt
Die Mecklenburger Metallguss GmbH blickt auf mehr als 150 Jahre Erfahrung in der Gießereiindustrie zurück. Seit über 75 Jahren ist die Herstellung von Groß- und Sondergussteilen aus Kupferlegierungen, insbesondere Schiffspropellern, ein fester Bestandteil des Unternehmens. Die Propeller zeichnen sich nicht nur durch ihre herausragende Leistung aus, sondern übertreffen auch die Anforderungen der Klassifikationsgesellschaften in Bezug auf Design, Größe, Qualität und Effizienz – und setzen somit weltweit Maßstäbe.
Die MMG investiert kontinuierlich in die Weiterentwicklung der Propellertechnologie. Durch den Austausch des alten Schiffspropellers gegen einen auf das neue Betriebsprofil abgestimmten Retrofitpropeller konnte der Wirkungsgrad signifikant erhöht und der Kraftstoffverbrauch deutlich reduziert werden. In den letzten 11 Jahren konnten dadurch bereits über 16 Millionen Tonnen CO2 eingespart und mehr als 660 Schiffe umgerüstet werden. Dabei liegt der Fokus auf der Steigerung der Effizienz und der Reduzierung von Lärm – zwei entscheidende Ziele für eine nachhaltige Zukunft.
