









Ein Meilenstein der Eisenbahninfrastruktur
Die Gäste des Arbeitskreises Stuttgart hatten die Gelegenheit, das beeindruckende Projekt Stuttgart 21 zu erkunden, das die Neugestaltung des Bahnknotens Stuttgart und den Bau einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke umfasst. Nach einer ausführlichen Einführung im Besucherzentrum durften die rund 30 Teilnehmenden die Baustelle hautnah erleben – ausgestattet mit Sicherheitskleidung und begleitet von erfahrenen Guides.
Die Exkursion des Arbeitskreises Stuttgart führte zu einem der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Deutschlands: Stuttgart 21. Das Projekt umfasst die grundlegende Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart sowie den Bau einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Wendlingen und Ulm.
Die rund 30 Gäste des Arbeitskreises trafen sich am Info-Turm der Großbaustelle, wo die Exkursion mit einer Führung durch das Besucherzentrum mit sehr umfangreichen Informationen zur Planung und zum Baufortschritt begann. Im Anschluss daran ging es in das Untergeschoss, wo alle Teilnehmenden mit Gummistiefeln, Warnwesten und Helmen ausgestattet wurden und die Baustelle betreten durften.
Im Herzen des Projekts steht der neue unterirdische Durchgangsbahnhof, der den bisherigen Kopfbahnhof ersetzt. Der Bahnhof wird um 90 Grad gedreht und mit acht Gleisen und vier Mittelbahnsteigen ausgestattet sein. Dies ermöglicht eine höhere Zugfrequenz und verbessert die Anbindung an das regionale und überregionale Schienennetz. Der historische Bonatzbau, ein Wahrzeichen Stuttgarts, bleibt erhalten und wird umfassend modernisiert.
Die markanten Kelchstützen und Lichtaugen des neuen Bahnhofs sind bereits jetzt bekannt und symbolisieren den Fortschritt des Projekts.
Die erfahrenen Guides teilten ausführliche Informationen zu allen wichtigen Aspekten der Großbaustelle. Zusätzlich war Horst Märtterer von der Deutschen Bahn eingeladen, der den Teilnehmenden umfangreiche Informationen zu den speziellen Überwachungstechniken an diesem Projekt darlegte, welche vom Ingenieurbüro Schießl – Gehlen – Sodeikat aus München implementiert wurden:
Der Bauabschnitt 11 des Bahnhofs überquert als Brückenbauwerk die S-Bahn. Zusätzlich zum Eigengewicht der Brücke und dem Zugverkehr entsteht eine maßgebende Belastung durch zwei Kelchstützen aus Stahlbeton, welche Teile des Hallendaches abtragen. Die Brückenkonstruktion wird durch interne Spannglieder ohne Verbund vorgespannt und entspricht somit keiner Regelbauweise nach den geltenden Vorschriften im Eisenbahnbau. Die Unterseite des Brückenbauwerks ist später im Betrieb nicht inspizierbar, weshalb die übliche Bauwerksprüfung durch ein ständig laufendes Monitoringsystem ersetzt werden muss. Dieses Monitoringsystem wurde in Teilen bereits während der Bauphase in Betrieb genommen, um die tragwerksplanerischen Ansätze überprüfen zu können. (Quelle: Ingenieurbüro Schießl – Gehlen – Sodeikat)
Ausgestattet mit vielen neuen Informationen und besonderen Eindrücken bedankten sich die Gäste für diese spannende Führung und der harte Kern ließ die Veranstaltung bei einem gemeinsamen Besuch auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt ausklingen.